Im technologischen Fortschritt kann KI Ethik zu einer Welt mit weniger Vorurteilen und mehr Gerechtigkeit beitragen. Hier erfahren Sie, was man darunter verstehtund warum sie wichtig ist.
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KI Ethik umfasst die moralischen Grundsätze, die Unternehmen zu einer verantwortungsvollen und fairen Entwicklung und Nutzung von KI anleiten. Da Künstliche Intelligenz (KI) für die Gesellschaft immer wichtiger wird, haben Experten auf diesem Gebiet die Notwendigkeit ethischer Grenzen bei der Entwicklung und Implementierung neuer KI-Tools erkannt. Obwohl es derzeit kein umfassendes Gremium gibt, das diese Regeln formuliert und durchsetzt, haben viele Technologieunternehmen ihre eigene Version der KI Ethik oder einen KI-Verhaltenskodex verabschiedet.
In diesem Artikel schauen wir uns an, was Ethik in der KI ist, warum sie wichtig ist und welche Herausforderungen und Vorteile die Entwicklung eines KI-Verhaltenskodex mit sich bringt. Wenn Sie anschließend mehr über KI Ethik erfahren möchten, empfiehlt sich der IBM-Kurs Generative KI: Auswirkungen, Überlegungen und ethische Fragen.
KI Ethik umfasst die Leitlinien, die Interessengruppen (von Ingenieuren bis hin zu Regierungsvertretern) nutzen, um eine verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI-Technologien sicherzustellen. Dies bedeutet einen sicheren, humanen und umweltfreundlichen Umgang mit KI.
Ein starker KI Ethikkodex kann die Vermeidung von Voreingenommenheit, den Schutz der Privatsphäre von Nutzern und ihren Daten sowie die Minimierung von Umweltrisiken beinhalten. Ethikkodizes in Unternehmen und staatliche Regulierungsrahmen sind zwei wichtige Möglichkeiten zur Umsetzung von KI Ethik. Indem sie globale und nationale ethische KI-Fragen behandeln und die politischen Grundlagen für ethische KI in Unternehmen schaffen, tragen beide Ansätze zur Regulierung der KI-Technologie bei.
Im weiteren Sinne hat sich die Diskussion um KI Ethik von der akademischen Forschung und gemeinnützigen Organisationen zu einer breiteren Diskussion entwickelt. Große Technologieunternehmen wie IBM, Google und Meta haben heute Teams zusammengestellt, um ethische Fragen zu lösen, die sich aus der Erfassung riesiger Datenmengen ergeben. Gleichzeitig haben staatliche und zwischenstaatliche Organisationen begonnen, Vorschriften und Ethikrichtlinien auf Grundlage akademischer Forschung zu entwickeln.
Die Entwicklung ethischer Grundsätze für eine verantwortungsvolle Nutzung und Entwicklung von KI erfordert die Zusammenarbeit zwischen Branchenakteuren, Geschäftsführern und Regierungsvertretern. Die Beteiligten müssen untersuchen, wie soziale, wirtschaftliche und politische Fragen mit KI zusammenhängen und wie ein harmonisches Zusammenleben von Maschine und Mensch durch die Begrenzung potenzieller Risiken und unbeabsichtigter Folgen möglich ist.
Jeder dieser Akteure spielt eine wichtige Rolle dabei, weniger Voreingenommenheit und Risiken für KI-Technologien sicherzustellen:
Akademiker: Forscher und Professoren sind für die Entwicklung theoriebasierter Statistiken, Forschungen und Ideen verantwortlich, die Regierungen, Unternehmen und gemeinnützige Organisationen unterstützen können.
Regierung: Behörden und Ausschüsse innerhalb einer Regierung können dazu beitragen, die KI Ethik in einem Land zu fördern. Ein gutes Beispiel hierfür ist der OECD-Bericht zur künstlichen Intelligenz in Deutschland. Er umfasst ein internationales Benchmarking des deutschen Ökosystems der KI und diskutiert Fortschritte bei der Umsetzung der nationalen KI-Strategie.
Zwischenstaatliche Organisationen: Organisationen wie die Vereinten Nationen und die Weltbank sind dafür verantwortlich, das Bewusstsein für KIEthik weltweit zu stärken und Vereinbarungen zu erarbeiten. So verabschiedeten die 193 Mitgliedsstaaten der UNESCO im November 2021 das erste globale Abkommen zur Ethik der KI, um Menschenrechte und Menschenwürde zu fördern.
Non-Profit-Organisationen: Non-Profit-Organisationen wie „Black in AI“ und „Queer in AI“ unterstützen diverse Gruppen dabei, in der KI-Technologie repräsentiert zu werden. Das Future of Life Institute hat 23 Richtlinien entwickelt, die heute die Asilomar AI Principles darstellen. Sie beschreiben spezifische Risiken, Herausforderungen und Auswirkungen von KI-Technologien.
Private Unternehmen: Führungskräfte bei Google, Meta und anderen Technologieunternehmen sowie im Bankwesen, in der Beratung, im Gesundheitswesen und anderen privaten Branchen, die KI-Technologie nutzen, sind für die Einrichtung von eigenen Ethikteams und Verhaltenskodizes verantwortlich. Dies soll einen Standard für weitere Unternehmen in der Zukunft darstellen.
Die Ethik der KI ist wichtig, weil die KI-Technologie die menschliche Intelligenz erweitern oder ersetzen soll. Wenn die Technologie jedoch darauf ausgelegt ist, menschliches Leben nachzubilden, können dieselben Probleme, die das menschliche Urteilsvermögen trüben können, auf die Technologie übertragen werden.
KI-Projekte, die auf verzerrten oder ungenauen Daten basieren, können schädliche Folgen haben, insbesondere für unterrepräsentierte oder marginalisierte Gruppen und Einzelpersonen. Werden KI-Algorithmen und Machine-Learning-Modelle zudem zu ungenau und schnell entwickelt, kann es für Ingenieure und Produktmanager unüberschaubar werden, erlernte Verzerrungen zu korrigieren. Um zukünftige Risiken zu minimieren, ist es einfacher, während des Entwicklungsprozesses einen Ethikkodex zu integrieren.
KI Ethik in Film und Fernsehen
Science-Fiction – in Büchern, Filmen und im Fernsehen – beschäftigt sich schon länger mit der Ethik im Bereich der künstlichen Intelligenz. In Spike Jonzes Film „Her“ aus dem Jahr 2013 verliebt sich ein Computernutzer wegen seiner verführerischen Stimme in sein Betriebssystem. Es ist unterhaltsam, sich vorzustellen, wie Maschinen das menschliche Leben beeinflussen und die Grenzen der „Liebe“ erweitern könnten, aber es zeigt auch, wie wichtig es ist, mit diesen sich stetig weiter entwickelnden Systemen umzugehen.
Die Ethik künstlicher Intelligenz lässt sich am einfachsten anhand von Beispielen aus dem echten Leben veranschaulichen. Im Dezember 2022 nutzte die App Lensa AI künstliche Intelligenz, um aus normalen Fotos von Personen coole, cartoonartige Profilfotos zu erstellen. Aus ethischer Sicht kritisierten einige Nutzer die App dafür, dass sie den Künstlern, die die ursprünglichen digitalen Kunstwerke geschaffen hatten, mit denen die KI trainiert wurde, weder Anerkennung zollte noch ausreichend Geld dafür ausgab. Laut dem Sonntagsblatt wurde Lensa anhand von 6 Milliarden von Fotos trainiert, die ohne Zustimmung der Künstler*innen einfach aus dem Internet verwendet wurden [1].
Ein weiteres Beispiel ist das KI-Modell ChatGPT , das es Nutzern ermöglicht, durch Fragen originelle Inhalte zu erstellen. ChatGPT wird mit Daten aus dem Internet trainiert und kann Fragen auf verschiedene Weise beantworten – sei es ein Gedicht, Python-Code oder ein Vorschlag. Ein ethisches Dilemma besteht darin, dass Nutzer ChatGPT nutzen, um Programmierwettbewerbe zu gewinnen oder Essays zu schreiben. Es wirft ähnliche Fragen wie Lensa auf, allerdings mit Text statt Bildern.
Dies sind nur zwei bekannte Beispiele für KI Ethik. Da KI in den letzten Jahren gewachsen ist, nahezu jede Branche beeinflusst und enorme positive Auswirkungen auf Branchen wie das Gesundheitswesen hat, ist das Thema KI Ethik noch relevanter geworden. Wie gewährleisten wir eine vorurteilsfreie KI? Was kann getan werden, um Risiken in Zukunft zu minimieren? Es gibt viele mögliche Lösungen, aber die Beteiligten müssen verantwortungsvoll und kooperativ handeln, um weltweit positive Ergebnisse zu erzielen.
Es gibt zahlreiche reale Herausforderungen, die zur Veranschaulichung der KIEthik beitragen können. Hier sind nur einige davon.
Wenn KI keine bevölkerungsrepräsentativen Daten sammelt, können ihre Entscheidungen anfällig für historische Verzerrungen sein. 2018 geriet Amazon wegen seines KI-Rekrutierungstools in die Kritik, das Lebensläufe mit dem Wort „Frauen“ herabstufte [2]. Im Wesentlichen diskriminierte das KI-Tool Frauen und brachte rechtliche Risiken für den Technologieriesen mit sich.
Wie bereits am Beispiel der Lensa-KI gezeigt, nutzt KI Daten aus Internetsuchen, Fotos und Kommentaren in sozialen Medien, Online-Käufen und mehr. Dies trägt zwar zur Personalisierung des Kundenerlebnisses bei, wirft jedoch Fragen hinsichtlich des offensichtlichen Mangels an echter Zustimmung dieser Unternehmen zum Zugriff auf unsere persönlichen Daten auf.
Manche KI-Modelle sind groß und benötigen viel Energie, um mit Daten trainiert zu werden. Zwar wird an Methoden für energieeffiziente KI geforscht, doch könnten umweltethische Aspekte stärker in KI-bezogene Richtlinien integriert werden.
Die Entwicklung ethischerer KI erfordert eine genaue Betrachtung der ethischen Implikationen von Politik, Bildung und Technologie. Regulatorische Rahmenbedingungen können sicherstellen, dass Technologien der Gesellschaft nützen, anstatt ihr zu schaden. Weltweit beginnen Regierungen, Richtlinien für ethische KI zu erstellen , darunter auch, wie Unternehmen mit rechtlichen Fragen umgehen sollen, wenn Voreingenommenheit oder andere Schäden auftreten.
Jeder, der mit KI zu tun hat, sollte sich der Risiken und potenziellen negativen Auswirkungen unethischer oder gefälschter KI bewusst sein. Die Erstellung und Verbreitung zugänglicher Ressourcen kann diese Risiken mindern.
Es mag kontraintuitiv erscheinen, Technologien zur Erkennung unethischen Verhaltens in anderen Technologien einzusetzen, doch KI-Tools können feststellen, ob Video-, Audio- oder Textdateien gefälscht sind oder nicht. Diese Tools können unethische Datenquellen und Verzerrungen besser und effizienter erkennen als Menschen.
Die entscheidende Frage für unsere Gesellschaft lautet: Wie steuern wir Maschinen, die intelligenter sind als wir? Wenn Sie sich für solche Fragen interessieren, sollten Sie sich für einen dieser KI-Kurse auf Coursera anmelden:
Einen Überblick über die Ethik der KI bietet der Kurs Künstliche Intelligenz: Ethik und gesellschaftliche Herausforderungen der Universität Lund. In diesem Anfängerkurs erkunden Sie die ethischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von KI-Technologien, von algorithmischer Verzerrung und Überwachung bis hin zu KI in demokratischen und autoritären Regimen.
Um die Rolle von KI bei der Bewältigung komplexer Herausforderungen zu erkunden, sollten Sie sich für die Spezialisierung AI for Good von DeepLearning.AI anmelden.Dort lernen Sie Schritt für Schritt die Entwicklung von KI-Projekten kennen, erstellen KI-Projekte mit Fokus auf positive Umweltergebnisse und erkunden reale Fallstudien zu Gesundheit, Klimawandel und Katastrophenmanagement.
Um Ihre Arbeit und Ihren Alltag mit generativer KI zu verbessern, erkunden Sie die IBM-Spezialisierung Generative KI-Grundlagen. Neben der Auseinandersetzung mit der KI-Ethik lernen Sie auch grundlegende KI-Konzepte kennen, wenden Eingabetechniken an, um mit generativer KI das gewünschte Ergebnis zu erzielen, und identifizieren Bereiche in Ihrer Arbeit und Ihrem Leben, die durch KI verbessert werden können.
Sonntagsblatt.. „Hype um KI-App Lensa: Verführerisch, aber sehr problematisch, https://www.sonntagsblatt.de/artikel/medien/lensa-ki-app-hype-probleme.” Abgerufen am 25. März 2025.
Washington Post. „Amazon verwirft sexistisches KI-Tool für Bewerber, https://www.handelsblatt.com/technik/thespark/machine-learning-amazon-verwirft-sexistisches-ki-tool-fuer-bewerber/23179122.html.” Abgerufen am 25. März 2025.
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